Verschwörungstheorien

Sarah Pohl und Mirijam Wiedemann haben einen Ratgeber veröffentlicht, der sich mit der Radikalisierung der älteren Generation beschäftigt. Während früher Eltern Hilfe wegen radikalisierter Jugendlicher suchten, wenden sich nun vermehrt junge Menschen an Beratungsstellen, weil ihre Eltern radikalisiert sind. Die Autorinnen analysieren die Anfälligkeit der Generation 50plus für Fake News und Verschwörungstheorien und präsentieren Fallstudien sowie Lösungsideen, um der Spaltung innerhalb von Familien und der Gesellschaft entgegenzuwirken. Die Sensibilisierung für die Vulnerabilität dieser Generation wird als dringend und politisch relevant erachtet. 

Die Radikalisierung unter älteren Personen habe während der Pandemie zugenommen, da viele sich aufgrund sozialer Isolation in Chatgruppen und sozialen Netzwerken zurückzogen. Dies führte oft unbemerkt zu einem Abrutschen in radikale Ansichten, vor allem durch Desinformationen. Radikale Bubbles entstünden nicht nur online, sondern auch im Alltag, wo Menschen sich nur noch mit Gleichgesinnten umgeben und den Kontakt zu anderen Meinungen verlieren würden. Um diesen Prozess zu verhindern, raten die Autorinnen, den Kontakt zu Freunden und Verwandten aufrechtzuerhalten, um den Filterblasen entgegenzuwirken.

Ein in bewährter Weise gut geschriebener und praktisch auch anwendbarer Ratgeber für alle, die sich mit der Thematik auseinandersetzen wollen oder auch persönlich mit einer derartigen Situation konfrontiert sind.

 

136 Seiten, Paperback, ISBN: 978-3-525-40831-5, Vandenhoeck & Ruprecht, 1. Auflage 2025